Der gnadenlose Seitenhieb: Nach dem „Let’s Dance“-Debakel rechnet Christina Hänni mit Tanzpartner Osan Yaran ab und flüchtet in die Isolation

Das Erdbeben im Tanzparkett: Ein Comeback-Traum zerbricht

Wochenlang hatte die Tanznation Deutschland auf diesen Moment gewartet: die Rückkehr einer ihrer beliebtesten und erfolgreichsten Profitänzerinnen. Christina Hänni, früher bekannt als Christina Luft, sollte in der aktuellen Staffel von „Let’s Dance“ ihr großes Comeback feiern. Nach einer wohlverdienten Pause im Vorjahr, in der sie ihr erstes Kind zur Welt brachte, war die Vorfreude groß. Sie trat nicht nur mit neuem Nachnamen, sondern auch mit neuer Energie an, bereit, das RTL-Parkett erneut zu erobern. Doch die Realität sollte mit brutaler Härte zuschlagen. Das erhoffte glanzvolle Wiedersehen wurde zu einem Fiasko, das in der ersten regulären Runde endete. Die knallharte Wahrheit: Aus und vorbei.

Das „Let’s Dance“-Abenteuer 2025 von Christina Hänni und ihrem Promi-Partner, dem Komiker Osan Yaran, fand ein abruptes und enttäuschendes Ende. Ihr Tango, eine Mischung aus Feuer und Technik, vermochte weder die strenge Jury um Chef-Kritiker Joachim Llambi zu überzeugen, noch das Publikum vor den Bildschirmen. Zu niedrige Punkte, gefolgt von zu wenigen Anrufen der Zuschauer, besiegelten das Schicksal des Duos. Das Ausscheiden in der ersten Runde ist für jede Profitänzerin ein Tiefschlag, für eine Persönlichkeit vom Kaliber Christina Hännis jedoch eine Demütigung, die weit über die sportliche Niederlage hinausgeht.

Doch die eigentliche Brisanz entfaltete sich erst Stunden nach der Show, als Christina Hänni ihr Schweigen brach und sich via Instagram an ihre Fans wandte. Was als pflichtschuldige Abschiedserklärung begann, entwickelte sich schnell zu einer emotionalen Offenbarung, die subtile, aber gnadenlose Vorwürfe gegen ihren Tanzpartner Osan Yaran enthielt. Diese Worte waren ein Beben, das die sonst so harmonische Fassade der „Let’s Dance“-Familie zerriss und Fragen nach dem wahren Verhältnis zwischen Profitänzer und Promi-Schüler aufwarf.

A YouTube thumbnail with maxres quality

Das schlechte Bauchgefühl und die schmerzhafte Wahrheit

Nach einer Nacht der Reflexion meldete sich die 35-Jährige bei ihrer Community. Sie drückte ihre Trauer aus, vor allem für Osan, dem sie eine längere Reise gewünscht hätte. Doch diese anfängliche Loyalität kippte schnell in eine bemerkenswert ehrliche Selbstreflexion, die den Kern des Problems offenlegte. Hänni gab zu, bereits im Vorfeld ein „schlechtes Bauchgefühl“ gehabt zu haben und mit einem frühen Ausscheiden gerechnet zu haben. Dieses Geständnis ist in der gnadenlosen Welt des Fernsehgeschäfts nicht alltäglich. Es legt offen, dass die Chemie oder das Potenzial des Tanzpaares bereits im Training nicht stimmte. Ein solches Gefühl bei einer so erfahrenen Tänzerin ist fast schon ein Indiz dafür, dass die Vorbereitung von inneren Konflikten oder gravierenden Unterschieden in der Arbeitsauffassung überschattet war. Die Profitänzer sind darauf trainiert, das Beste aus jedem Promi herauszuholen. Wenn eine Profi-Queen wie Christina Hänni schon vor dem Start schwarz sieht, muss die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität enorm gewesen sein.

Die gebürtige Russin betonte, dass die Entscheidung „nur bedingt in meiner Hand“ gelegen habe. Ein Satz, der die Verantwortung klar auf die Faktoren abwälzt, die sie nicht kontrollieren konnte – die Jurywertung und die Zuschaueranrufe, aber eben auch das Talent und die Performance ihres Partners. Genau hier lauert der erste, scharfe Hieb.

Der gnadenlose Seitenhieb: „Ein Partner, der mich auch scheinen lässt“

Der emotionalste und wohl auch destruktivste Teil ihrer Botschaft folgte kurz darauf. Christina Hänni sprach die Hoffnung aus, in der bevorstehenden Profi-Challenge – für die sie bereits gesetzt ist – einen Partner zu finden, der sie in einem klassischen Tanz zu klassischer Musik wieder in ihrem Element zeigt. Und dann kam der Satz, der als Vernichtungsschlag gegen Osan Yaran interpretiert werden muss: „Ich würde mich ja auch mal freuen… mit einem Partner, der mich auch scheinen lässt“ (sinngemäß aus den Auszügen).

Dieser Satz ist in seiner subtilen Formulierung gnadenlos. Er ist kein direkter Angriff, keine offene Kritik an Osans Charakter, aber eine vernichtende Beurteilung seiner Eignung als Tanzpartner. Er impliziert in aller Deutlichkeit:

    Osan ließ sie nicht scheinen: Er war entweder nicht talentiert genug, nicht fleißig genug oder nicht gewillt, sich den Anforderungen eines klassischen Tanzes zu beugen, um Christina’s wahre tänzerische Klasse zur Geltung zu bringen.

    Kreative Einengung: Die Wahl des Tango und der Musik entsprach nicht ihren Wünschen. Die Sehnsucht nach einem „klassischen Tanz zu klassischer Musik“ ist der Wunsch, die Grenzen des Promi-Partners zu überwinden, der oft das Show-Element in den Vordergrund drängt.

    Verlorene Zeit: Das gesamte Comeback-Projekt war für Christina Hänni, die mit großen Hoffnungen in die Staffel gestartet war, eine vergebliche Mühe, die ihren eigenen hohen Standard nicht erfüllte.

Für Osan Yaran, der als Comedian natürlich auf die Lacher und die Unterhaltung abzielt, muss dieser „Seitenhieb“ wie eine kalte Dusche wirken. Er wird nun öffentlich mit der Erwartungshaltung einer Top-Tänzerin konfrontiert, die seine Leistung nicht nur als unzureichend, sondern als karrierehindernd für ihre eigene tänzerische Reputation empfunden hat. In der „Let’s Dance“-Welt, die von Harmonie und dem gemeinsamen Weg lebt, ist dies ein beispielloser Bruch der Solidarität.

Christina Hänni erleidet allergischen Schock bei "Let's Dance" - SWI  swissinfo.ch

Der Kampf mit dem eigenen Ego: Das Eingeständnis einer Profi-Königin

Interessanterweise versuchte Christina Hänni, ihre eigenen Worte sogleich wieder einzufangen, indem sie über das „Ego“ sprach. Sie machte deutlich, dass persönliches Ego in der RTL-Show „eigentlich keinen Platz habe“, aber gab zu: „aber es lässt sich nicht ganz abstellen.“

Dieses Eingeständnis offenbart den inneren Konflikt einer Top-Sportlerin. Christina Hänni ist nicht nur eine Tänzerin; sie ist eine Marke. Ihr Erfolg hängt davon ab, wie lange sie in der Show bleibt, welche Choreografien sie kreieren kann und wie gut ihre Promi-Partner sind. Das frühe Ausscheiden gefährdet ihre Position in der Hierarchie der Profis und kratzt zutiefst an ihrem Selbstverständnis. Das Ego, das sie hier ansprach, ist der Schmerz über die verlorene Chance, die Welt zu zeigen, dass sie auch als Mutter und mit neuem Nachnamen noch immer zur Elite gehört.

In ihrer Karriere hatte Christina Hänni stets Partner, mit denen sie weit kam – von Luca Hänni (ihrem späteren Ehemann) bis hin zu Mike Singer oder Gil Ofarim. Der Erfolg war für sie fast schon eine Selbstverständlichkeit. Das Scheitern in der ersten Runde stellt dieses Selbstverständnis infrage. Die Enttäuschung über Osan Yaran ist somit nicht nur die Enttäuschung über seine Leistung, sondern auch die Frustration über ihre eigene verlorene Kontrolle über das Narrativ ihres Comebacks.

Die Flucht in die Familie: Luca Hänni als Rettungsanker

Der unmittelbare Reflex der Profitänzerin auf dieses emotionale Debakel ist der sofortige Rückzug in die Privatheit. Sie schrieb, sie freue sich jetzt vor allem auf ihre Familie und stellte klar: „Ich brauche die gerade“. Und dann die deutliche Ansage an die Öffentlichkeit: „Mehr werde ich zu unserem Ausscheiden nicht mehr sagen.“

Diese Flucht in die Isolation ist ein Schutzmechanismus. Nach einer emotional aufwühlenden Zeit, in der sie nicht nur das harte Training, sondern auch die Jury-Kritik und das enttäuschende Votum des Publikums verarbeiten musste, sucht sie Trost und Erdung bei ihrem Ehemann, dem Sänger Luca Hänni, und ihrer kleinen Tochter. Luca Hänni, selbst erfolgreicher „Let’s Dance“-Gewinner, versteht die Mechaniken der Show und den Druck wie kaum ein anderer.

Dieser Rückzug in das familiäre Nest auf Mallorca ist nicht nur eine Pause, sondern eine bewusste Distanzierung von der toxischen Umgebung, die das frühe Aus geschaffen hat. Es ist ein Akt der Selbstverteidigung gegen die Schlagzeilen und Spekulationen, die ihre emotionalen Worte zwangsläufig auslösen werden.

Osan Yaran | Stadthalle Reutlingen

Die Profi-Challenge als letzte Chance auf Rehabilitation

Obwohl Christina Hänni das diesjährige „Let’s Dance“-Abenteuer im regulären Wettbewerb beenden musste, bleibt ihr die Hoffnung auf die Profi-Challenge. Dieser Wettbewerb, bei dem die Profis ohne die Amateure antreten, bietet ihr die Chance auf eine Rehabilitation. Sie betonte, wie gespannt sie auf die Zusammensetzung der Paare sei. Man darf vermuten, dass sie hier bewusst auf einen „tänzerisch ebenbürtigen“ Partner hofft, der ihrem Talent gerecht wird. Die Profi-Challenge ist für sie nicht nur ein Zusatzwettbewerb, sondern die letzte Möglichkeit, der Tanzwelt zu zeigen, was sie mit einem Partner, der sie wirklich „scheinen lässt“, zu leisten imstande ist.

Die Ironie der Geschichte ist, dass das frühe Ausscheiden des Tanzpaares Christina Hänni und Osan Yaran einen positiven Nebeneffekt für ihre Fans hat. Das beliebte Podcast-Format „Don’t Stop The Hännis“ mit ihrem Ehemann Luca wird schneller als geplant mit neuen Folgen zurückkehren. Das Paar kündigte an, dass die Tanzshow darin „garantiert auch immer mal wieder thematisiert werden“ wird. Die Öffentlichkeit darf also gespannt sein, welche weiteren, vielleicht weniger subtilen Analysen der Profitänzerin in den kommenden Wochen zu erwarten sind.

Zusammenfassend ist das Ende von Christina Hännis Comeback ein dramatisches Lehrstück über die Fallstricke des Erfolgs. Ihre scharfe, wenn auch verpackte Kritik an Osan Yaran ist ein deutliches Signal an die gesamte Branche: Die Ansprüche der Top-Profis sind hoch, und der Frust über ein frühes Ausscheiden entlädt sich nicht immer nur in Tränen, sondern auch in harten Worten. Der „Seitenhieb“ der Christina Hänni hallt nach und zeigt, dass hinter dem Glitzer und Glamour der beliebten RTL-Show auch knallharte, professionelle Eitelkeiten und die Angst vor dem Kontrollverlust lauern. Die Flucht in die Isolation mit der Familie ist ein notwendiger Schritt, um dieses unerwartet bittere Kapitel zu verarbeiten, bevor sie in der Profi-Challenge ihren Ruf als Tanz-Königin zurückgewinnen kann.